Die größten Alben aller Zeiten Coldplay – Viva la vida or death and all his friends

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Dieses Album war für Coldplay ein Einschnitt. Die Band riskierte mit "Viva la vida" einen Soundwechsel. Und der war sehr erfolgreich. "Die größten Alben aller Zeiten": Bernd Schleßelmann über "Viva la vida or death and all his friends". 

Albumcover: Viva La Vida von Coldplay
Bild: Parlophone Label Group

Coldplay waren nie die Lieblinge der Kritiker. Der bombastische Sound, das künstlerische Selbstverständnis und die unverkennbare Stimme von Chris Martin – all das polarisiert bis heute stark. Kein Wunder also, dass auch das Album "Viva la vida or death and all his friends" nicht nur positive Resonanz bekam. Was schrieben der "Rolling Stone", "Der Spiegel" und die "Süddeutsche Zeitung"? Auszüge aus drei Kritiken:

Universale Gültigkeit kann diese viel zu brave und verbindliche Band weder durch ihre Themen noch durch einen ambitionierten musikalischen Anspruch erlangen, sondern nur durch alles verschmelzende Melodien. Wer Coldplay noch nicht endgültig aufgegeben hat, wird von der zuckerwattigen Sämigkeit etwa des Titelsongs oder der verschwurbelten Hymnik von "Yes" hingerissen sein.

Rolling Stone

An ihrem Erfolgsrezept, dem verträumt-bombastischen Heulsusen-Sound, haben Coldplay nicht gerüttelt. Einzig ein paar neue, exotische Klang-Elemente sind hinzugekommen, die viel globales Flair verströmen sollen. Das driftet mal schamlos in schauriges, gitarrenhalliges U2-Terrain ("Lovers in Japan/Reign of Love"), mal werden Klassiker zitiert, bis die Schwarte kracht, "Synchronicity II" im sphärisch-instrumentalen Intro, der alte Gassenhauer "House of The Rising Sun" in "Cemetries of London".

Der Spiegel

Titel und Cover lassen wieder ganz Furchtbares erahnen, "Viva La Vida", ein, ach je, Frida-Kahlo-Zitat ist in weißer Farbe über das Motiv des Delacroix-Julirevolutionsgemälde "La Liberté guidant le peuple" geschmiert. Doch dann kommt die Musik, und da trifft einen der Schlag: Die ist zum ersten Mal, na ja, wirklich gut. Voller kompositorischer Einfälle, abwechslungsreich in der Instrumentierung, sogar fröhlich ist sie manchmal. Wie konnte das nur passieren?

Süddeutsche Zeitung

Gut zu wissen

"Viva la vida" war 2008 das vierte Album von Coldplay. Gerade ist ihr zehntes erschienen. Titel: "Moon music". Zwei Studio-Alben will die Band danach noch veröffentlichen – mehr nicht. Sänger Chris Martin sagte in einem Interview mit dem US-Sender CBS: "Ich glaube nicht, dass jemand mehr als das von uns braucht". Das nächste Album könnte ein Musical werden – so ist jedenfalls bislang geplant. Und Album Nummer 12 soll dann schlicht "Coldplay" heißen. Die Band will allerdings danach noch weiter live spielen und Konzerte geben. "Ich bin eben dafür gemacht, durch Stadien zu sprinten", sagte Martin weiter in dem Interview.

Albumcover: Viva La Vida von Coldplay

Coldplay: "Viva la vida or death and all his friends"

Dieses Album war für Coldplay ein Einschnitt. Die Band riskierte mit "Viva la vida" einen Soundwechsel. Und der war sehr erfolgreich.

Bild: Parlophone Label Group

Dieses Thema im Programm: Donnerstag, 24. Oktober 2024, 11:40 Uhr

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