Die größten Alben aller Zeiten Mit diesem Album haben sich Die Toten Hosen ein Denkmal gesetzt
Stand: 28. April 2022.
Von einer dilettantischen Düsseldorfer Punkband zur deutschen Rock-Instanz: Die Toten Hosen haben eine bemerkenswerte Karriere hingelegt und feiern in diesem Jahr ihr 40jähriges Bandjubiläum. Vor zehn Jahren brachten sie ihr Album "Ballast der Republik" heraus. Es wurde das erfolgreichste Album der Toten Hosen.

Die größten Alben aller Zeiten: Die Toten Hosen – Ballast der Republik
Darum ist „Ballast der Republik“ eines der größten Alben aller Zeiten
Ballast ist ja eigentlich völlig unnütz und überflüssig. Dieses Album ist das genaue Gegenteil davon. Die Toten Hosen haben in ihrer Karriere sicherlich deutlich Überflüssigeres aufgenommen als diese 16 Songs. Vielleicht ist es sogar ihr vielschichtigstes und abwechslungsreichstes Album. Natürlich wird auch mal gegrölt und natürlich wird es auch mal laut: "Zwei Drittel Liebe" oder "Altes Fieber" sind typische Hosen-Kracher. Aber hätte man der Band 2012 das Flüchtlingsdrama "Europa" oder eine anrührende Ballade wie "Draußen Vor Der Tür" zugetraut? Wohl eher nicht.
Campino & Co haben sich getraut. Sie erzählen Persönliches und Politisches und sinnieren über Vergänglichkeit und Moral. Das kann schnell peinlich werden, aber bei den Düsseldorfern bleibt der erhobene Zeigefinger zum Glück in der Hosen-Tasche. Die Band – und das ist überhaupt nicht despektierlich gemeint – ist im Mainstream angekommen. Ihre Hymne "Tage Wie Diese" gehört seit zehn Jahren zu den meistgespielten deutschen Songs auf Bremen Eins. Wer sie vor 40 Jahren bei ihrem ersten Konzert im Bremer Schlachthof "mit Anstand ertragen hat", wie es Campino selbst ausdrückte, hätte das wohl kaum für möglich gehalten. Der Sänger und Songschreiber wird übrigens in diesem Jahr 60. Na und? Einfach weitermachen – ohne viel Ballast, aber mit Spaß und Leidenschaft.

Gut zu wissen
"Der schräge Eddie op der Eck, besitzt 'nen Friseursalon, so manchem schnitt er die Ohren weg, bei seinem rasanten Fasson", singt Campino 1981 im Song "Eddie's Salon". Damals ist er noch Sänger der Düsseldorfer Punkband ZK. Das "Zentralkomitee Stadtmitte" – so hieß die Gruppe ursprünglich – war die Vorgängerband der Toten Hosen. Campino, Ralf Isbert und Claus Fabian gründeten die Band im November 1978, seit Ende 1980 war Gitarrist Andreas von Holst festes Mitglied. ZK machten Punkrock mit humorvollen Texten. Doch schon im November 1981 war wieder Schluss – am 21. November spielten sie ihr letztes Konzert im Okie-Dokie in Neuss.
Während Claus Fabian danach in Bremen "Die Mimmi’s" ins Leben rief, gründeten Campino und Andreas von Holst gemeinsam mit Andreas Meurer die Toten Hosen. Doch die Bandmitglieder blieben in Kontakt und trafen sich auch zu Konzerten und kleinen Reunions immer mal wieder. Zuletzt 2021: ZK veröffentlichten ihr Album "Eddie's Salon" erneut zum 40-jährigen Jubiläum – und schafften es zum ersten Mal in ihrer Karriere sogar in die Charts. Der rasante Fasson von Eddie stand nun auf Platz 13 der Deutschen Album-Charts.
Titel | Länge |
---|---|
Drei Kreuze (dass wir hier sind) | 1:27 |
Ballast der Republik | 2:39 |
Tage wie diese | 4:25 |
Traurig einen Sommer lang | 3:04 |
Altes Fieber | 3:31 |
Zwei Drittel Liebe | 3:32 |
Europa | 2:49 |
Reiß dich los | 2:54 |
Drei Worte | 3:40 |
Schade, wie kann das passieren | 3:40 |
Draußen vor der Tür | 3:04 |
Das ist der Moment | 3:01 |
Ein guter Tag zum Fliegen | 3:32 |
Oberhausen | 4:17 |
Alles hat seinen Grund | 3:39 |
Vogelfrei | 3:37 |
Die Toten Hosen: "Ballast der Republik"
JPK, Warner Music Group
VÖ: 4. Mai 2021
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 28. April 2022, 11:40 Uhr