Die größten Alben aller Zeiten "Who’s Next" – Als das Teenage Wasteland bebte
Stand: 7. Juli 2021.
Die erfolgreiche Rockoper "Tommy" und ein legendärer Woodstock-Auftritt: Das war Anfang der 70er keine schlechte Bilanz für The Who. Doch sie übertrafen sich noch – mit "Who’s Next". Ein Album-Klassiker, der vor genau 50 Jahren – im Juli 1971 – veröffentlicht wurde.

Die größten Alben aller Zeiten: The Who - Who's Next
Darum ist „Who’s next“ eines der größten Alben aller Zeiten
Pete Townshend, Roger Daltrey, John Entwistle und Keith Moon: Diese vier brillanten Musiker prägten den rebellischen Beat der 60er. Sie lieferten den Soundtrack für unzählige Hippie-Träume, die sie aber mit diesem Album auch wieder zerstörten. "Who’s next" markiert das Ende der Flower-Power-Ära. Der markerschütternde Schrei von Daltrey in "Won’t Get Fooled Again" symbolisiert dieses Ende sehr eindrucksvoll. Ein absoluter Klassiker in der Band-Discographie. Auch für die acht übrigen Stücke des Albums gilt: So gut, so facettenreich waren The Who nie wieder. Nur zwei Beispiele: „The Song Is over“ und "Behind Blue Eyes" – zwei wunderbar eingängige Balladen, in denen zwischendurch der Rock einfach mal explodiert. Und dann tauchen eben auch immer wieder diese neuartigen Klänge auf, die viele Fans im Sommer 1971 noch gar nicht richtig zuordnen konnten. Sie kamen aus dem diesem Ungetüm namens Synthesizer, den Pete Townshend für sich entdeckt hatte. Wer die Platte damals auflegte, hörte zunächst diesen künstlichen Sound und erst nach der ersten Strophe von "Baba O'Riley" kam ein Gitarren-Riff. Ein klares Statement zum Start der 70er Jahre.
Gut zu wissen
Eigentlich war "Who's Next" so gar nicht geplant. Denn Pete Townshend, kreativer Kopf von The Who, wollte nicht einfach ein neues Rock-Album machen. Ihm schwebte ein Science-Fiction-Projekt vor. Titel: "Lifehouse". Seine Idee: Menschen sind mit Drähten an ein zentrales Netz angeschlossen und werden mit verblödender Unterhaltung "gefüttert". Einem Hacker gelingt es aber, Rockmusik in das System einzuspeisen. Eine vernetzte Welt mit einer virtuellen Realität – damit war Townshend seiner Zeit weit voraus. Aber 1971 konnte damit niemand etwas anfangen. Für eine Rockband sei das zu abgehoben, meinte dann auch Sänger Roger Daltrey. Also abgelehnt. "Lifehouse" war gescheitert. Aber immerhin sind noch einige Fragmente dieses Projektes auf "Who's Next" zu hören. Weitere Stücke erschienen auf späteren Alben von The Who und Pete Townshend solo. 1999 machte er ein Hörspiel für die BBC daraus. 2000 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „The lifehouse chronicles“. 2007 schaltete er eine Internetseite frei, auf der Besucher persönliche Daten eingeben konnten, aus denen Musik erzeugt wurde. So entstanden insgesamt zehntausend Stücke.
Die Songs
Titel | Dauer |
---|---|
Baba O'Riley | 4:59 |
Bargain | 5:33 |
Love Ain't For Keeping | 2:11 |
My Wife | 3:35 |
Song Is Over | 6:16 |
Getting In Tune | 4:49 |
Going Mobile | 3:40 |
Behind Blue Eyes | 3:40 |
Won't Get Fooled Again | 8:31 |
The Who: "Who's Next"
Polydor
VÖ: Juli 1971
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 8. Juli 2021, 11:45 Uhr