Die größten Alben aller Zeiten Mit dem Gitarrensound von The Police gingen die 70er zu Ende

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Wenn Reggae auf Rock und New Wave trifft, entsteht "Reggatta de blanc". So nannten die drei britischen Musiker von The Police ihr zweites Album, mit dem die 70er Jahre gewissermaßen ausklangen. "Die größten Alben aller Zeiten" – Bernd Schleßelmann über "Reggatta de blanc".

Cover: The Police, Reggatta de Blanc, 1979, A & M Records
The Police, Reggatta de Blanc, 1979, A & M Records Bild: A & M Records (Universal Music)
Cover: The Police, Reggatta de Blanc, 1979, A & M Records
The Police, Reggatta de Blanc, 1979, A & M Records

Die größten Alben aller Zeiten: The Police – "Reggatta De Blanc"

Wenn Reggae auf Rock und New Wave trifft, entsteht "Reggatta de blanc". Das zweite Album von The Police ließ die 70er Jahre gewissermaßen ausklingen.

Bild: A & M Records (Universal Music)

Wie The Police das Popjahr 1979 aufmischten

Man muss ja nicht immer alles verstehen – schon gar nicht mit 14. So alt war ich 1979, als mich zwei Bands - vorsichtig ausgedrückt - irritierten. Die eine nannte sich Dire Straits – ihren Gitarrensound fand ich öde. Die andere nannte sich The Police – ihren Gitarrensound fand ich seltsam. Reggae-Rhythmen in der Rockmusik – was sollte das denn? Und dann sang der Sänger auch noch so gepresst.

Passte aber ins bunte Popjahr 1979, in dem musikalisch so viel passierte. Das waren echte Kontraste: Eine kitschige Ballade und eine Disco-Stampfnummer gehörten zu den erfolgreichsten Songs des Jahres: "Bright Eyes" mit Art Garfunkel und "Knock On Wood" mit Amii Stewart. Und das waren auch Kontraste: Schräge Vögel wie Ian Dury, Elvis Costello und die Boomtown Rats konkurrierten in den britischen Charts mit etablierten Interpreten wie ABBA und Supertramp.

The Police: Stewart Copeland, Andy Summers, Sting (Gordon Matthew Sumner)
Bild: IMAGO | Photo12

Die Spuren des Punk waren unüberhörbar – auch bei Sting, Stewart Copeland und Andy Summers. Der Police-Sound war direkt und dynamisch. Interessanterweise kam "Message In A Bottle" in Deutschland übrigens nur bis auf Platz 35 – da kann von Hit keine Rede sein. Aber egal, wie die Band auch klang und wie erfolgreich sie war - an mir ist ihre Musik vorbeigegangen. Erst als Sting sich Mitte der 80er Jahre dem Jazz zuwandte, fand ich ihn wirklich spannend. Das Popjahr 1979 war für mich ein ELO-Jahr.

Gut zu wissen

"Reggatta De Blanc" – das klingt eher nach einem Wettbewerb im Rudern. Irgendwo in Frankreich. Der Titel des Police-Albums ist ein Wortspiel, das so viel wie "Reggae der Weißen" bedeuten soll. Damit spielte die Band natürlich auf ihren speziellen Musikstil an, der deutliche Reggae-Einflüsse hatte. Aber auch die Titel der übrigen Police-Alben waren bemerkenswert.

Schon bei ihrer ersten Platte hatten die drei Musiker es mit Französisch probiert: "Outlandos D’Amour". Die selbsternannten "Ausländer der Liebe" wählten diesen Titel vermutlich nur deshalb, weil er so herrlich provokant nach schwülstigen französischen Chansons klang. Dabei war "Roxanne" doch eine Prostituierte. Noch mysteriöser wurde es mit dem dritten Album "Zenyatta Mondatta" – eine Zusammensetzung aus verschiedenen Wörtern. "Zen" ist eine japanische Form des Buddhismus und Jomo Kenyatta war der erste Staatspräsident in Kenia. "Mond" leitet sich von "monde" ab, dem französischen Wort für Welt. Und "atta" ist offenbar eine Anspielung auf das Vorgängeralbum "Reggatta De Blanc".  

The Police
"Reggatta De Blanc"
A&M Records
VÖ: 1979

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 25. Mai 2023, 11:40 Uhr

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