Die größten Alben aller Zeiten Norah Jones verzaubert mit ihrem Debütalbum
Standdatum: 17. Februar 2022.
Vor genau 20 Jahren, im Februar 2002, veröffentlichte eine unbekannte Sängerin ihr Debütalbum. "Come Away With Me" wurde gleich ein gigantischer Erfolg für Norah Jones. 27 Millionen Mal wurde das Album verkauft. Der sanfte Jazz-Pop der Musikerin aus Dallas verzauberte damals die Welt.
Darum ist "Come Away With Me" eines der größten Alben aller Zeiten
Dieses Album war schon 2002 immun gegen jegliche Trends. Norah Jones schuf aus den drei Genres Jazz, Country und Pop vielleicht nichts revolutionär neues, aber doch etwas Eigenes. Sehr sanft und sehr intensiv. Die fein polierten Balladen auf "Come Away With Me" haben dabei nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Sie hätten im Grunde genommen auch 2021 entstanden sein können.
Songs wie "Don’t know why", "Nightingale" oder "Feelin‘ the same way" sind absolut zeitlos. Und dann diese Stimme: Norah Jones klingt mal zart-samtig, dann wieder rauchig-lasziv. Vor 20 Jahren, als Frauen wie Shakira und Pink in den Charts den Ton angaben, war sie eine Art Anti-Popstar. Mit gerade mal 22. Ich habe das Gefühl, dass das Mainstream-Publikum die Songwriterin inzwischen fast vergessen hat. Schade, denn mit ihren gefühlvollen Songs lassen sich endlose Sprühregen-Tage viel leichter ertragen.
Gut zu wissen
Die gebürtigen Berliner Alfred Lion und Francis Wolff sind die Väter der legendären Plattenfirma Blue Note, die das Album "Come Away With Me" veröffentlichte. Die beiden Juden emigrierten in den 30er Jahren nach Amerika, um den Nazis zu entkommen. Aber wie hat das alles angefangen? 1925 sieht der 16-jährige Alfred Löw in seiner Heimatstadt Berlin ein Plakat des Sam-Wooding-Orchesters und besucht daraufhin die Revue "Chocolate Kiddies". Löw ist begeistert und sofort vom Jazz-Virus infiziert. Drei Jahre später ist er zum ersten Mal in New York. Der Jazz-Fan arbeitet auf den Docks und schläft im Central-Park. Nur so kann er es sich leisten, so viele Jazz-Platten zu kaufen, wie er möchte. Im Auftrag einer Import-Export-Firma reist Alfred Löw bald regelmäßig nach New York, bis er hier schließlich eine Festanstellung bekommt. Bei einem Boogie-Woogie-Konzert in der Carnegie Hall kommt ihm die Idee: Diese Musik muss man festhalten. Also engagiert er die beiden Musiker Albert Ammons und Meade "Lux" Lewis für eine Aufnahmesession.
Es ist der 6. Januar 1939 – an diesem Tag beginnt die Geschichte von Blue Note Records. Löw, der sich mittlerweile Lion nennt, versteht den Jazz als Kunstform und begegnet den Musikern mit Respekt. Sein Motto: "It must schwing!" Einige Monate später erhält Lion Unterstützung von einem Jugendfreund aus alten Berliner Zeiten. Frank Wolff verlässt Deutschland und findet als gelernter Fotograf schnell einen Job in einem New Yorker Fotostudio. Aus Frank wird Francis - und der kümmert sich bald um die Geschäfte des Labels, macht die Verträge und verhandelt mit den Lieferanten. Mit Swing entwickelt sich Blue Note in den 40er Jahren zu einem anerkannten Label und wird in den 50ern schließlich zu der Jazz-Marke überhaupt.
Titel | Länge |
---|---|
Don’t Know Why | 03:06 |
Seven Years | 02:25 |
Cold Cold Heart | 03:38 |
Feelin’ the Same Way | 02:55 |
Come Away with Me | 03:18 |
Shoot the Moon | 03:57 |
Turn Me On | 02:33 |
Lonestar | 03:05 |
I've Got to See You Again | 04:13 |
Painter Song | 02:41 |
One Flight Zone | 03:03 |
Nightingale | 04:11 |
The Long Day Is Over | 02:44 |
The Nearness of You | 03:09 |
What Am I to You? | 02:42 |
Norah Jones: Come Away With Me
Blue Note Records
VÖ: 26. Februar 2002
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Vormittag, 17. Februar 2022, 11:40 Uhr