Auf ein Wort Strahlende Lieder

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Strahlende Lieder

Radiomusik begleitet Menschen durch den Tag. Zu biblischen Zeiten und Jahrhunderte danach mussten die Menschen selbst singen und Musik machen. Lieder können innere Schätze werden. Pastorin Anja Bär erlebt das auch heute noch.

Bild: Imago | blickwinkel

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Radiomusik begleitet Menschen durch den Tag. Zu biblischen Zeiten und Jahrhunderte danach mussten die Menschen selbst singen und Musik machen. Lieder können innere Schätze werden. Pastorin Anja Bär erlebt das auch heute noch.

Manchmal jubeln Menschen in der Bibel. Einer schreibt: "Mein Leben lang will ich weitererzählen, wie großartig Gott ist, und strahlende Lieder über ihn sollen immer in meinem Herzen wohnen. Mein innerstes Leben soll so leuchten, dass andere Menschen Mut beziehen, wenn es ihnen schlecht geht."

Das sind Worte aus Psalm 34. Es ist eine moderne Übersetzung von Peter Spangenberg. Ich mag es sehr, wenn vertraute Texte mit modernen Worten in die Gegenwart geholt werden, denn so entdecke ich häufig, wie aktuell alte Texte sind.

So geht es mir auch mit Kirchenmusik. Ich liebe alte Choräle genauso wie moderne Stücke. Und am meisten mag ich, wenn beides im Gottesdienst vorkommt: Choräle und christliche Popmusik.

Seit einigen Jahren gibt es für jeden Monat ein Monatslied, das extra neu geschrieben wird. Die Musikerinnen und Musiker sagen, dass sie Choräle sehr mögen, sie aber nicht immer passen. Und deshalb schreiben sie neue geistliche Lieder. Einige davon gehen richtig ins Ohr. Das aktuelle Monatslied ist so eins. Im Refrain heißt es:

"Du bist der doppelte Boden, bist meine Sicherheit.
Du bist das plötzliche Leuchten in meiner Dunkelheit.
Du bist auch da, wenn ich kenter, mich kaum noch halten kann.
Ich sing dir mein Halleluja,
Halleluja von jetzt an."

Im 500 Jahre alten Wochenchoral für heute heißt es: "Er reicht mir seine Hand, den Abend und den Morgen tut er mich wohl versorgen, wo ich auch sei im Land."

Ich finde es großartig, wie moderne und alte Texte nebeneinander stehen und dabei ganz ähnliche Empfindungen beschreiben können. In diesen Tagen und Wochen sind solche Texte für mich echter Balsam. Es gibt Tage, an denen ich es kaum aushalten kann, Nachrichten zu hören oder die Zeitung zu lesen. Zu viele niederdrückende News, zu wenig Hoffnung. Ich klammere mich dann an Texte aus der Bibel oder dem Gesangbuch. Mit ihnen kann ich meiner Unruhe begegnen und oft stärken sie mich sogar.

Den Abend und den Morgen tut er mich wohl versorgen, wo ich auch sei im Land.
Du bist der doppelte Boden, bist meine Sicherheit. Du bist das plötzliche Leuchten in meiner Dunkelheit.

Ja, ich erlebe immer wieder, dass Gott mich versorgt, mein Licht in der Dunkelheit ist. Und darum will ich mit alten und neuen Psalmen und Liedern weitererzählen, wie großartig Gott ist.

Autor/Autorin

  • Pastorin Anja Bär

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