Auf ein Wort Ein Tag der Stille macht uns hellhöriger
Standdatum: 24. November 2024.
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Im heutigen Totensonntag sieht Diakon Klaus Elfert die Chance, innezuhalten und nachzudenken. Er sagt: Im Einklang mit der Natur dürfen wir einen Gang zurückschalten.
Spüren Sie die Stille dieses Tages? Heute ist Totensonntag. An diesem Tag gedenken wir der Menschen, die uns vorausgegangen sind. Gestorben in den Wirren der Kriege oder als Bekannte, Verwandte, Freunde, Nachbarn und Kollegen.
Aber die Stille, die die meisten Gedenktage im November begleiten sollte, fehlt oft. Die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage wird zum Jahresende weniger, aber irgendwas gibt es fast immer zu feiern: Feste, Veranstaltungen, Essen, Trinken und Musik locken. Das ist alles schön und gut, keine Frage.
Es ist bereichernd, Gemeinschaft im Kreis der Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannten zu erleben. Aber wir brauchen auch Zeit für uns selbst. Zeit, um innezuhalten, Stille auszuhalten, nachzusinnen. Was möchte uns ein Gedenktag wie der Totensonntag sagen? Die Zeit der Stille wird oft in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit und der ständigen Erreichbarkeit vernachlässigt.
Doch eine Zeit der Stille, eine Auszeit macht mich aufmerksamer, lässt mich hellhöriger werden. Sie ermöglicht es mir, Dingen wieder tiefer auf den Grund zu gehen. Es ist eine Zeit für eine Neujustierung.
Das passt auch zur Jahreszeit: Die Tage werden kürzer, oft ziehen Nebelschwaden durch das Land. Die Sonne scheint sich rar zu machen. Im Einklang mit der Natur dürfen wir einen Gang zurückschalten.
Es muss ja nicht gleich ein Winterschlaf wie in der Tierwelt sein. Aber es geht darum, mit Bedacht zur Ruhe zu kommen. Die Tage und Zeiten im November haben ihre Bedeutung. Wir dürfen uns davon neu beschenken und inspirieren lassen. Versuchen wir es – und lassen den Totensonntag auf uns wirken.