Auf ein Wort Das Wichernhaus

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Das Wichernhaus

Psychisch kranke Menschen werden oft einsam. Das Wichernhaus der Inneren Mission ist für sie ein Treffpunkt, wo sie Gesellschaft und neue Perspektiven finden können. Hans-Gerd Martens hat sich dort umgesehen.

Bild: Imago | blickwinkel

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Psychisch kranke Menschen werden oft einsam. Das Wichernhaus der Inneren Mission ist für sie ein Treffpunkt, wo sie Gesellschaft und neue Perspektiven finden können. Hans-Gerd Martens hat sich dort umgesehen.

Psychisch kranke Menschen haben es schwer. Nicht nur, dass die Krankheit sie quält. Auch Freunde und Verwandte wenden sich häufig von ihnen ab. Viele vereinsamen.

Das Wichernhaus Am Dobben ist darum in Bremen ein wichtiger Treffpunkt für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Unten in diesem Altbremer Haus mit hohen Räumen und Stuck an den Decken ist ein Café untergebracht. 40 bis 60 Gäste treffen sich jeden Tag hier an diesem geschützten Ort, sie tauschen sich aus und essen gemeinsam. Das Mittagessen ist günstig, eine Mahlzeit kostet für die Gäste drei Euro, für Mitarbeiter zwei Euro. Diejenigen, die hierherkommen, stecken oft in Krisen, haben Depressionen, leiden unter Ängsten oder Schizophrenien. Zum Beispiel Adam Kleen. Er ist 35 Jahre alt und gehört zum Wichernhaus-Team. Er hat Probleme, seine Jobs durchzuhalten. Er sagt, dass er oft krank wird und eine Lernschwäche hat, unter der er seit seiner Kindheit leidet. Das Wichernhaus gibt ihm eine Struktur für sein Leben und vielleicht auch die Chance, wieder eine dauerhafte Arbeitsstelle zu finden.

Psychische Erkrankungen haben in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen, sie rangieren auf Platz drei bei den Krankmeldungen, das sagen die Statistiken der Krankenkassen.

Viele Gäste im Wichernhaus können nicht arbeiten, haben deshalb wenig Geld und brauchen Unterstützung - materielle, aber auch seelische. Der Leiter des Wichernhauses, Reinhard Baeßler, sagt, dass hier die christlichen Grundwerte praktisch gelebt werden, wie Nächstenliebe und Verständnis auch für die ärmsten und schwierigsten Menschen. Betrieben wird das Wichernhaus vom evangelischen Verein für Innere Mission in Bremen.

In diesem Jahr feiert der Verein seinen 175. Geburtstag. Die Innere Mission ist der drittgrößte soziale Arbeitgeber in Bremen und beschäftigt knapp 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem in der Wohnungslosenhilfe, in der Kinder- und Jugendhilfe, beim Thema Flucht und Migration und auch in der psychosozialen Hilfe, zu der das Wichernaus Am Dobben gehört – ein Ort der ganz praktischen Nächstenliebe.

Autor/Autorin

  • Hans-Gerd Martens

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