Auf ein Wort Müll

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Müll

Oscar aus der Sesamstraße mag Müll. Pastorin Sabine Kurth nicht so. Aber sie findet, dass es immer mehr Müll gibt. Auf den Straßen, und vor allem giftigen Wort-Müll in sozialen Netzwerken. Sie erinnert an die Goldene Regel der Bibel, die heute immer noch sehr hilfreich ist – auch im Internet.

Bild: Imago | blickwinkel

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Oscar aus der Sesamstraße mag Müll. Pastorin Sabine Kurth nicht so. Aber sie findet, dass es immer mehr Müll gibt. Auf den Straßen, und vor allem giftigen Wort-Müll in sozialen Netzwerken. Sie erinnert an die Goldene Regel der Bibel, die heute immer noch sehr hilfreich ist – auch im Internet.

"Ich mag Müll! Alles was staubig ist, schmutzig und dreckig, alles was rostig ist, gammlig und speckig!“ So hat es einst Oskar aus der Mülltonne in der Sesamstraße gesungen. Anfang der 70er Jahre war das lustig, frech und das Thema noch recht unbedarft behandelt. Ich habe das als Kind lautstark mitgesungen und als mein Sohn klein war, fand er den Müll-Oskar auch super. Heute ist das Lied immer noch lustig, aber Müll selbst ist gar keine lustige Sache mehr. Wir haben ein ziemlich heftiges Müllproblem!

Als mir vor ein paar Wochen eine dicke Ratte fast über die Füße gelaufen ist, merke ich: das Problem ist größer als ich bisher gedacht habe. Ich glaube aber, das wachsende Müllproblem ist Symptom einer für mich erschreckenden Entwicklung. Denn dem äußeren Müll entspricht auch eine sprachliche Vermüllung. Wenn ich mir durchlese und anhöre, wie Menschen in den digitalen Formaten, aber auch in Gesprächen miteinander umgehen, wird mir schlecht. Sie beleidigen und beschimpfen sich hemmungslos.

In der Bibel gibt es die Goldene Regel: "Was du willst, das dir die Leute tun, tue ihnen auch. Wie du behandelt werden willst, behandle auch deine Nächsten." Aber davon erlebe ich zur Zeit oft sehr wenig. Beschimpfe Deinen Nächsten hemmungslos, ist eher an der Tagesordnung. Und das findet nicht nur bei Facebook, Instagram und Ticktock statt.

Bei manch einem Menschen aus dem Politikgetriebe kann ich es kaum fassen, was die sich in den Bundestagesdebatten um die Ohren werfen. "Sie Gartenzwerg" oder "Sie sind doch nicht ganz dicht" sind fast die harmlosen Sachen. Die Zahl der Ordnungsrufe im Bundestag wegen Beleidigungen ist massiv angestiegen. Welche Verrohung des Umgangs da zu Tage kommt, finde ich unglaublich.

Ich finde es unanständig, mit welchem verbalen Müll Menschen beworfen werden. Jemanden als Schlampe, Abschaum zu bezeichnen oder gleich zu fordern: Man müsste dich abknallen, das ist heftig. Jeder Mensch hat ein Anrecht auf respektvollen Umgang. Ich möchte nicht in Müllbergen leben und ich möchte nicht mit Worten verdreckt werden.

"Was du willst, das dir die Leute tun, tue ihnen auch. Wie du behandelt werden willst, behandle auch deine Nächsten." Das ist ein weiser Satz aus der Bibel. Jesus sagt das. Bei Matthäus. Diese goldene Regel gilt noch heute.

Autor/Autorin

  • Sabine Kurth

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