Auf ein Wort Du hast die Wahl

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Du hast die Wahl

Angesichts von Wahlkampf in drei Bundesländern macht Pastorin Anja Bär sich Gedanken darüber, in welch einem Land sie leben will. Ein Land, in dem es keinen Hass gibt, gefällt ihr.

Bild: Imago | blickwinkel

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Angesichts von Wahlkampf in drei Bundesländern macht Pastorin Anja Bär sich Gedanken darüber, in welch einem Land sie leben will. Ein Land, in dem es keinen Hass gibt, gefällt ihr.

In diesen Tagen geht es politisch hoch her. Es herrscht Wahlkampf. Landtagswahlen stehen an. In drei Bundesländern unserer Republik haben die Menschen die Wahl. Und "Wer die Wahl hat, hat die Qual" sagt ein altes Sprichwort. Ein anderes weiß: Papier ist geduldig.

Wahlplakate und Wahlprogramme sind voller Versprechen. Und was da nicht alles versprochen wird. Familien sind das Größte, Bildung muss schon von früher Kindheit an kostenlos werden. Gerechtigkeit, Infrastruktur und Digitalisierung — das sind nur ein paar der Themen. Hut ab vor dem, der hier den Durchblick behält. Seit einigen Jahren etablieren sich aber auch Fremdenfeindlichkeit und überzogener Nationalstolz in der Öffentlichkeit. Was anfangs vor allem in den sozialen Netzwerken wie an Stammtischen gesagt wurde, findet sich mittlerweile unverhohlen auf Plakaten im öffentlichen Raum wieder.

Mir macht das Angst. Ich möchte in einem Land leben, in dem die Menschen gut miteinander umgehen. In dem wir aufeinander achten, einander wertschätzen. Ich sehne mich nach Freundlichkeit und Offenheit. Vielleicht ist das ein wenig weltfremd. Aber frau wird ja wohl noch träumen dürfen. Und ich bin damit ja nicht allein. Ich behaupte sogar: Immer schon hoffen und sehnen Menschen sich nach einem friedlichen Miteinander. Und es gibt Schriften, Texte, die dieses Hoffen bezeugen.

In der Bibel, im sogenannten Alten Testament, gibt es ein Kapitel, das beinahe wie ein Wahlprogramm oder zumindest wie ein Rezept für den Frieden klingt. Im dritten Buch Mose, Kapitel 19 stehen Sachen wie: "In deinem Herzen soll kein Hass sein." Und: "Wie einen Einheimischen sollt ihr den Fremden ansehen, der bei euch lebt."

Ja, das klingt nach einer guten Grundlage für ein friedliches Miteinander. Und da hier der Einzelne angesprochen ist, also der, der diese Worte hört oder liest, beginne ich bei mir selbst, denn ich habe die Wahl:

"In meinem Herzen soll kein Hass sein." Ein guter Anfang, finde ich.

Autor/Autorin

  • Anja Bär

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