Auf ein Wort Hatespeech
Standdatum: 12. Januar 2025.
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Man mag es kaum glauben: Mark Zuckerberg, der Facebook-Chef, hat vor ein paar Tagen angekündigt, dass Hassreden und Fake-News auf der Plattform wieder mehr Platz bekommen dürfen. Als gäbe es nicht schon genug Hass im Netz. Pastorin Jeannette Querfurth hat bei Paulus in der Bibel einen Satz gefunden, der ganz anders klingt.
Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.
Ein Satz des Apostels Paulus aus der Bibel: Oh je, wie soll das denn gehen?
"Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt."
Paulus meint, dass der Glaube eine Haltung nach sich zieht, die den Umgang mit anderen bestimmen soll. Freundlich soll es sein. Überall. Dabei leben wir in Zeiten, in denen die Kommunikation — vor allem im Internet — immer rauer wird.
Und nun hat ausgerechnet vor ein paar Tagen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auch noch verkündet, dass Schutzmaßnahmen gegen Hass und die Verbreitung von Fakenews aufgehoben werden. Mit anderen Worten: Freie Fahrt für Hass und Fakenews! Das hat uns gerade noch gefehlt!
"Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt."
Millionen von Kilometern ist dieser Paulus-Satz von der Wirklichkeit im Internet entfernt, die oft von Hass und Pöbeleien bestimmt ist. Aber was tun gegen den Hass im Netz?
Es gibt schon länger im Internet Gruppen, die konsequent nur noch Kommentare ohne Hass und ohne Hetze verbreiten wollen. "Counterspeech" nennt sich das. Gegenrede. Denn ohne Gegenrede sähe es fast so aus, als sei der pöbelnde und hassende Mob in der Mehrheit — was nicht stimmt.
"Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt."
Dieser kleine Nachsatz am Schluss ist wichtig. Es geht Paulus nämlich nicht um scheinheiliges Getue. Also kein Gesäusel, sondern eine freundliche, aber gesalzene Rede. Mit Ecken und Kanten, aber ohne Hass!
Und für einen selbst, wenn man im Eifer eines Wortgefechts irgendwann doch in Gefahr gerät loszupöbeln, hilft auf alle Fälle immer auch die goldene Regel von Jesus aus dem Matthäusevangelium:
"Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt."
Das gilt auch im Internet! Es wäre schön, wenn mal jemand Mark Zuckerberg darauf hinweisen würde.