Auf ein Wort Offene Türen für Ratsuchende

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken

Offene Türen für Ratsuchende

Das Motto „Da kann ja jeder kommen – Caritas öffnet Türen“ ist wörtlich gemeint, wie Simone Lause erklärt. Für die Hilfe würden Ressourcen gebraucht: Spenden, Freiwillige und Hauptamtliche.

Bild: Imago | blickwinkel

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Das Motto "Da kann ja jeder kommen — Caritas öffnet Türen" ist wörtlich gemeint, wie Simone Lause erklärt. Für die Hilfe würden Ressourcen gebraucht: Spenden, Freiwillige und Hauptamtliche.

"Da kann ja jeder kommen — Caritas öffnet Türen". So lautet das Motto der diesjährigen Caritas-Kampagne, die in dieser Woche gestartet ist. Normalerweise wird der Satz "Da kann ja jeder kommen" verwendet, um ein Anliegen abzubügeln. Als Signal, dass es zu viele Menschen mit ähnlichen Wünschen gibt.

In der Kampagne ist jedoch die wörtliche Bedeutung gemeint. Die Caritas berät und unterstützt Menschen — unabhängig von Herkunft, Konfession und sozialem Status. Jesus sagt: "Ich bin die Tür. Wer durch mich eintritt, wird gerettet werden." Zu uns kann kommen, wer hohe Schulden hat oder suchtkrank ist, wer Unterstützung bei der Erziehung oder in der Pflege benötigt oder wer aus dem Ausland stammt und in Bremen Fuß fassen möchte. Zudem bieten wir Hilfe für Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, die eine warme Mahlzeit brauchen, eine heiße Dusche oder neue Schuhe.

Dies ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass wir für diese Unterstützung der Menschen in Bremen Ressourcen brauchen: Geldspenden, Freiwillige und hauptamtlich angestellte Mitarbeitende. Gerade in Notsituationen ist eine professionelle Begleitung oft der einzige Weg zur Lösung.

Die Belastung in den Familien wächst, Probleme werden komplexer, die Armut steigt. Die Folge: Immer mehr Menschen suchen Kontakt. Im Schnitt rufen täglich 200 Ratsuchende in der Zentrale des Caritas-Zentrums an. Viele müssen wir vertrösten. In den Einrichtungen gibt es oft keinen freien Platz, und auch die Kapazitäten für die Beratung reichen nicht aus. Hier stehen Türen zwar weiterhin offen — doch bereits  beim Eintritt bilden sich lange Warteschlangen.

Ausgerechnet in dieser Situation wackelt die Finanzierung. Aufgrund der angespannten Haushaltslagen von Kommunen, Ländern, Bund, Kirche und Pflegekassen stehen die Angebote leider oft auf tönernen Füßen. Die Caritas möchte die Türen offen halten für Ratsuchende. Dazu ist sie auf offene Türen bei denen angewiesen, die über die Finanzierung entscheiden. Die offene Tür steht also nicht nur für eine Willkommenskultur, sondern auch für die Notwendigkeit von gesellschaftlicher und politischer Akzeptanz.

Autor/Autorin

  • Simone Lause

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